Portrait:

Weggemeinschaft

Hartmut Hennes ist kurz nach Beginn seines Ruhestandes im Sommer 2018 von Baunatal nach Dauborn, den direkten Nachbarort von Gnadenthal, gezogen. Was hat ihn dazu bewogen?

Vor ca. 30 Jahren war ich zum ersten Mal zu einem Wochenende der Stille in Gnadenthal. Ich kann mich noch gut daran erinnern, was ich damals dachte: Kaum von der Autobahn gefahren, bin ich in einer „anderen Welt angekommen“. Die regelmäßigen Gebetszeiten und die Gottesdienste mit den Geschwistern der Jesus-Bruderschaft haben mich angesprochen. Dazu hat beigetragen, dass mir ein strukturierter Tagesablauf guttut. Nach dem ersten Aufenthalt war ich regelmäßig zu Stillen Wochenenden in Gnadenthal.

Im Sommer 2006 hatte ich die Möglichkeit, eine zweimonatige Auszeit zu nehmen. Ich habe bei den Brüdern mitgelebt und mitgearbeitet. Danach war ich regelmäßig in Gnadenthal. Es gab immer Aufgaben, wo ich meine Fähigkeiten einbringen und an der
Gemeinschaft teilhaben konnte. Schon während der Auszeit in 2006 habe ich mich dafür interessiert, ob es eine Möglichkeit gibt, sich enger an die Gemeinschaft zu binden, auch wenn man nicht in der Lage ist, das gemeinsame Leben am Ort Gnadenthal zu teilen. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste war, dass diese Frage sowohl die Mitglieder der Jesus-Bruderschaft als auch andere Menschen bewegte, die schon länger guten Kontakt nach Gnadenthal hatten.

2018 hat Br. Franziskus ca. 50 Personen angeschrieben, von denen er wusste, dass diese das Anliegen der Jesus-Bruderschaft teilen und gerne „mehr möchten als nur als Gast in Gnadenthal zu sein“. Nach einigen Treffen haben wir am 03.10.2009 die Weggemeinschaft gegründet. Mit 19 Personen sind wir in das Anwärterjahr gestartet. Ein Jahr später sind wir in die Weggemeinschaft aufgenommen worden. Als Gründungsmitglied bin ich von Anfang an dabei. Heute, nach 10 Jahren, sind wir 60 Mitglieder bzw. Anwärter.

Von Jahr zu Jahr sind meine Kontakte zu den Geschwistern der Jesus-Bruderschaft
gewachsen. Ein Jahr vor Beginn meines Ruhestandes habe ich mich intensiv gefragt,
wie bzw. wo ich diesen verbringen möchte. Als aktiver Mensch konnte ich mir nicht vorstellen, wie ich in meinem bisherigen Umfeld einen 24-Stundentag bzw. eine 7-Tage-Woche sinnvoll ausfülle. „Nichts zu tun“ und darauf zu warten, dass sich etwas ergibt, „ist nichts für mich“. Und ich habe schon immer gerne geplant. Als Alleinlebender bin ich ortsungebunden. Warum sollte ich nicht in Nordhessen alles aufgeben und mit Gottes Hilfe einen neuen Anfang wagen? Das klingt einfacher, als es war. Es ist mir nicht leichtgefallen, langjährige Freunde zu verlassen, ebenso die mir lieb gewordenen Menschen in der FeG – Kassel-Wilhelmshöhe, im Hauskreis und im Gospelchor. Doch unser guter Gott hat mich reich beschenkt! Ich habe in Dauborn eine schöne Wohnung gefunden und bin im Sommer 2018 umgezogen. In Gnadenthal helfe ich in verschiedenen Bereichen mit: Im Schwesternhaus als „Mann für alle Fälle“, in der Buchhandlung, bei Gottesdiensten, im Pavillon, bei Anreisen im Haus der Stille sowie andere Aufgaben, die sich in der Regel kurzfristig ergeben. Außerdem konnte ich schon mehrmals in Israel sein, um die Geschwister in Latrun zu unterstützen. All dieses bereichert mein Leben!


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