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Ausstellung "Lichtung"

Die Galerie war voll mit Besuchern, die bis in die Buchhandlung hinein standen und auf die Eröffnung der Ausstellung mit den Werken von Renate Kuby warteten, um ihre Bilder besichtigen zu können. Von Beginn an ließ der Abend nicht zuletzt durch das Thema Spannendes erwarten: „Lichtung – eine malerische Entdeckungsreise durch den Wald“… Jutta Ebersberg, Vorsitzende der Jesus-Bruderschaft, begrüßte die zahlreichen Gäste und bedankte sich bei der Künstlerin, dass sie den Gnadenthalern den Wald in all seiner Pracht mitten ins Dorf gezaubert hat. Zu dem gelungenen Abend gehört auch die Harfenspielerin Oona Böken aus Wiesbaden, die mit ihren neuartigen Klängen das Publikum beschenkte. Jazzig, pointiert mit temporeichen Rhythmen, leicht und heiter präsentierte sie ihr Instrument, die Harfe, mal ganz anders… – sozusagen in neuem Licht.
„Wenn ihr’s nicht fühlt, ihr werdet’s nicht erjagen“, hat Goethe einst formuliert. Und wenn man in der Galerie steht, umgeben von den Bildern von Renate Kuby, dann fühlt man es: das Blätterdach aus sattem Grün, durchbrochen von goldenen Sonnenstrahlen, man spürt das Flair, die Atmosphäre, die der Wald bietet. Es ist ein ganz eigener Kosmos… Und den setzt die Künstlerin in Szene und zwar in den verschiedenen Formen und Farben des Lichts.
Mit ein paar Worten gab sie selbst einen kleinen Einblick in die Entstehung ihrer Bilder. „Am Anfang“, so sagt sie, „steht die Natur als Inspirationsquelle. Sie führt uns eine unendliche Vielfalt der Farben und Formen vor Augen.“ Das Thema Lichtung sei ihr eine Art Herzensangelegenheit, die in jedem Pinselstrich mitschwingt. Lichtung heiße auch so viel wie: Licht ins Dunkel bringen, was so viel bedeute wie Erkennen oder Verstehen. Die Malerei empfinde sie als echten Lichtblick. „Denn hier kann ich bewusst am Entstehungsprozess teilnehmen, ich sehe, wie die Farben sich immer wieder neu mischen, ich kann beobachten, wie Formen sich entwickeln. Ich kann etwas lernen über die Genialität des Zufalls und meine Phantasie schulen an den natürlichen Phänomenen.“ Ein Spaziergang im Wald habe zuweilen denselben Effekt: „Ich laufe, ich schaue, ich atme, ich denke nicht, aber ich bin wachsam. Ich beobachte, ich entdecke, ich finde. Der Wind wirbelt ein paar Blätter auf und die Sonne bringt sie zum Leuchten und mich zum Staunen.“ Malen sei wie ein Spaziergang: „Ich weiß, wo ich starte und hab alles dabei, was ich brauche oder meine zu brauchen: Leinwand, Farbe, Wasser, auch ein paar Pinsel…Ich weiß, wo ich starte, aber ich weiß nicht, wo und wann ich ankomme und der Weg ist, wenn es gut läuft, voller überraschender Zufälle. Ein Bild ist nur eine kurze Etappe auf einem langen Weg. Und wenn es gut läuft, ist es ein erhellender Moment.“
Sie habe im Winter begonnen sich dem Thema „Licht und Wald“ zu widmen. Der Frühling habe diesmal lange auf sich warten lassen. Aber dann kam das Grün mit Macht und hat neuen Schwung gebracht. Die Sehnsucht nach dem Grünen kommt auch in vielen ihrer Bilder zum Ausdruck. „Und ich war auch durch den Sommer mit dem Grün beschäftigt… – bis es plötzlich alt wurde und ich nach Veränderung Ausschau hielt. Da brach der Herbst herein mit leuchtender Kraft, und hat mich in Atem gehalten.“ Die Begegnung mit diesem natürlichen Raum und dem Zauber, der von seinen Farben und Formen ausgeht, gepaart mit der Erholung für die Sinne, mag die Faszination begründen, die vom Wald auf die Malerin ausgeht. Auch die Kunst ist eine besondere Welt und die Malerei funktioniert nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. So versucht die Ausstellung die ursprüngliche Kraft der Natur mit der Kreativität des malerischen Schaffens zu verbinden. In Frankfurt geboren und in Luxemburg aufgewachsen, studierte Renate Kuby Malerei und Kunsttherapie an der Alanus Hochschule bei Bonn. Seit 1995 hat sie ihre Bilder in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert.
Die Ausstellung ist zu besichtigen bis Sonntag, 2. Dezember. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr und sonntags von 11.30 bis 12.30 Uhr. Weitere Informationen sind erhältlich in der Buchhandlung Kloster Gnadenthal, Hof Gnadenthal 17a, 65597 Hünfelden, Telefon (0 64 38) 81-260, E-Mail: E-Mail schreiben. steg


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Autor*in


Gundula Stegemann

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